„Sie führen uns nicht aufs Glatteis gegenständlicher Ideen. Sie kommen von irgendwoher, aus alten Zeichenwelten, aus Landschaftlichem auch und manchmal aus Organischem. Sie wollen keine Gedanken evozieren und keine Geschichten erzählen. Sie tragen keine Titel, heißen aber meist „ohne Titel“, was genau besehen, ein sehr deutlicher Titel ist. Denn er sagt dem Betrachter: Das Bild ist das Bild, es bedeutet nichts, was Du nicht weißt oder zu wissen glaubst, wenn Du es siehst. Er lässt ihn allein und ist zugleich die meist verlockende Einladung, in das Bild einzutreten, in ihm heimisch zu werden und zu verstehen, dass nicht die quasi objektive Repräsentation eines Gegenstandes das Bild ausmacht, sondern die nicht in Begriffe zu fassende ästhetische Repräsentation der Auseinandersetzung des Künstlers mit seinem Metier…“
„…Gleichviel: Diese Malerei ist immer ganz bei sich. Sie ist meditativ und fordernd zugleich, kraftvoll in ihrer Grundstimmung der Vergänglichkeit, ihrer rostig-erdigen oder auch der unterseeischen Farbigkeit, in der die Setzungen eines koloristischen Schwarz jene Abweisung erzeugen, die im Inneren eine Zuwendung ist. Die kalkulierte Erosion des Stimmungshaften hin zur unabweisbaren Wirklichkeit des Bildes.“
Matthias Flügge, Berlin, Auszüge Katalogtext, Dezember 2006
„Um den Arbeiten Ulrike Bunges näher zu kommen, müssen wir uns ganz auf unsere sinnliche Wahrnehmung und Imaginationskraft verlassen. Die Künstlerin schafft poetische Räume, mal dramatischer und mal heiterer Natur, in die sich der Betrachter je nach Stimmung hineinträumen kann. Man kann bei den Bildfindungen an das Zusammenspiel von Kräften und Energien denken, an Zustände des Atmosphärischen oder Urstofflichen, für die wir zwar Begriffe haben, aber deren Existenz und Erscheinungsformen uns immer wieder in Erstaunen versetzen…“
„…Die künstlerische Sprache von Ulrike Bunge hat nichts Überbordendes. In ihr ist eher ein gewisses Maßhalten spürbar, ein feines Empfinden für das Austarieren der bildnerischen Kräfte, von Leichtigkeit und Schwere, von Hellem und Dunklem, von kleiner und großer Form, aber letztlich mit einem Obsiegen des Lichten und Zarten in der Grundstimmung…“
„…In meinen Augen vermitteln ihre Arbeiten eben jenes Gefühl für die Poesie des Lebendigen, das durch keine ästhetische Norm definiert ist. Gefundenes und Imaginiertes, Organisches und Konstruiertes sind keine gegensätzlichen Pole, vielmehr zeigen uns die Bilder, wie vielfältig die Beziehungen und Wechselwirkungen dazwischen sind.“
Dr. Jule Reuter, Berlin, Auszüge Rede zur Ausstellung Heringsdorf
August 2006
„Ulrike Bunge ist eine Malerin, die nicht den augenblicklichen Vereinbarungen hinterher eilt, sondern im Bewusstsein der klassischen Moderne ihren eigenen Empfindungen vertraut. So entstehen Arbeiten die Raum lassen für die bewegenden Elemente des Irrationalen, ganz aus dem Fleck und der Linie heraus.“
Lothar Böhme, Berlin, Katalog zur Ausstellung „zusammen“,
Mitglieder der Akademie der Künste und ihre Gäste, 2001